04 Februar 2018

Gründung des neuen Stadtrats

Rund drei Monate nach der verheerenden Novemberflut gründet sich der Stadtrat neu und legt somit ein Fundament für die neue Ordnung in der zuletzt arg geplagten Stadt.

Mit ihrer gesamten Wucht hatte die Flutwelle nicht nur Teile der Stadt zerstört, sondern auch einen Großteil der Verwaltung hinfortgespült. Das Stadtarchiv wurde zerstört und viele Schriften und Edikte sind verlorengegangen. Amtsstuben und Verliese wurden überflutet und das Mauerwerk von manch einem Schuldturm hatte stark gelitten. Zahlreiche Gildenvorsteher und Obmänner der Zünfte kamen in den Fluten zu Tode oder gelten schlicht immer noch als vermisst. Gleiches gilt für die einstigen Stadträte Godewyn Godaricsson und Erik Wienand Schuber, die nun für tot erklärt werden mussten. Mehrere andere Überlebende des alten Stadtrats haben bekundet, dass sie vorerst kein Amt ausüben können, weil sie sich um ihre Familien und Heimstätten kümmern müssen.


Das in der Woche nach der Flut notdürftig ins Leben gerufene städtische Milizwesen hat sicher das Schlimmste verhindern können, aber auch in der Stadtwache fehlte es nach der Flut an Offizieren und Richtern; und auch an der ordnenden Hand, die zum Wohle der Stadt die Geschicke lenkt. Ohne ein Stadtgremium war das schlicht nicht möglich, und der ‘alte’ Stadtrat hatte einstweilig die Ämter fortgeführt, aber auch gleichzeitig beschlossen, sich eine neue Ordnung zu geben.

Dies ist nun geschehen. Die erste Gründungssitzung des ‘neuen’ Stadtrats wurde öffentlich auf dem Hof des provisorischen Handelsmarktes abgehalten, und nachdem die Bürger ihr Begehr vortragen konnten und die designierten Stadträte ihnen Gehör geschenkt hatten, läutete Duncan Friedwart Gerolam als Aeldermann die erste Periode des neuen Stadtrats ein und verlas die ersten Statuten eben jenes Gremiums.

Während der alte Rat aus zwölf Stadträten und einer kaum noch zu überschauenden Anzahl an Beisitzern aus Gilden und Zünften bestand, teilweise in doppelter oder dreifacher Funktion, wird der neue Stadtrat lediglich fünf Mitglieder haben und sich künftig durch zwei Gremien beraten lassen, die aber keinen direkten Einfluss auf die Rechtsprechung haben sollen. Diese Gremien sollen dann künftig für jeweils vier Jahre gewählt werden.

Es sei also verkündet, dass sich der erste neue Stadtrat wie folgt konstituiert:

  • Erster Stadtrat (Aelder) Duncan Friedwart Gerolam
  • Zweiter Stadtrat Anselm van Aardt
  • Dritte Stadträtin Nerana Simatheon
  • Vierter Stadtrat Mikka Vholny Sankharim
  • Fünfter Stadtrat Brent Sassner

Die sonst so üblichen weiteren Titel und ständischen Weihegrade dieser Räte fehlen. Nach der neuen Ordnung, die angeblich an das lubekanische Stadtrecht angelehnt sein soll, darf nun kein Stadtrat einer Zunft oder Gilde angehören, zumindest nicht während seiner Zeit als Stadtrat. Man hört, dadurch solle gewährleistet werden, dass das Wohl der Stadt im Vordergrund steht.

Der Stadtrat wird beraten werden durch den Rat der Witans, Personen, die mit der Führung eines herausgehobenen Amtes betraut sind. Dies sind vornehmlich die Führung der Gemarkungen Bregarlund und Kirgrast, also der Ländereien außerhalb der Stadt, die Lenkung des Fernhandels, die Aufnahme und Pflege von Beziehungen zu anderen Ländern und die Aufsicht über das Milizwesen.

Zudem sitzen dem Stadtrat zu bestimmten Anlässen die Vertreter der größeren Gilden und Zünfte in einer beratenden Kammer bei und sollen Vorschläge für Bauvorhaben, Gesetze und Verordnungen unterbreiten. Die Anzahl dieser Beisitzer wird elf nicht überschreiten.


Alles in allem hört man, dass diese neue Stadtordnung bei den Bürgern gut ankam, waren sie doch in der Vergangenheit immer wieder die Leidtragenden im politischen Geplänkel zwischen Gilden, Zünften und städtischen Würdenträgern. Mit diesem wichtigen Schritt sind nun natürlich nicht alle Umstände der vergangenen Monate ungeschehen gemacht worden, aber mit einer neuen Stadtverwaltung geht das Signal einher, dass es bergauf geht für die Bürger und für die Stadt; und angeblich tagt der Stadtrat sogleich weiter, um noch vor dem nahenden Frühling erste Verordnungen und Edikte zu verabschieden.