28 Dezember 2017

Provisorischer Handelsmarkt gegründet

Der Stadtrat gibt die Gründung eines provisorischen Handelsmarktes bekannt. Interessierte Händler können sich an die Magistratur oder einen Beauftragten der Stadt wenden, wenn sie willens und imstande sind, dringend benötigte Waren in die Stadt zu bringen. 

Händler können ab sofort Aufträge der Stadt entgegen nehmen. Diese sogenannten Handelskontrakte haben dann ein bestimmtes Volumen und werden für den Aufbau der Stadt ausgeschrieben. Die Waren werden dringend benötigt. Besagte Händler können diese Kontrakte gegen eine symbolische Zeichnungsgebühr von zehn Unzen Silber erwerben. Mit der Annahme verpflichten sie sich, das vereinbarte Volumen an Waren innerhalb einer frei zu wählenden Frist in die Stadt zu verbringen und auf dem Großen Marktplatz beim Magistrat zu löschen.

Derzeitig hat der Magistrat Kontrakte für folgende Waren ausgegeben:

1. Baufähiges Holz
2. Baufähiger Stein
3. Bitumen
4. Rohe Wolle
5. Gewöhnliche Tuchstoffe
6. Wintergetreide 

Die einzelnen Handelskontrakte können beim Provisorischen Handelsmarkt eingesehen werden. Dort ist man auch gehalten, sich einzuschreiben und dort können Händler auch die einzelnen Kontrakte zeichnen.

Händler, die beabsichtigen, andere Waren in die Stadt zu bringen und dort zu verhandeln, sind aufgefordert, sich mit ihrem Begehr ebenfalls an den Magistrat des Handelsmarktes zu wenden.


gezeichnet, der Stadtrat  



13 Dezember 2017

Hilfe im Winter

Die Lage ist sicher sehr ernst in Neu Freystadt, seitdem eine große sturmflutartige Überschwemmung des Flusses Dhonov vor gut einem Monat große Teile der Stadt und auch des Umlands in Mitleidenschaft gezogen hat. Aber die Lage ist eben nicht hoffnungslos.

Auf einem freundschaftlichen Treffen verschiedener Reiche und Organisationen vor einigen Tagen im burgundischen Herzogtum Blankenberg wurden die Repräsentanten der umliegenden Länder über das Ausmaß der Dinge in Kenntnis gesetzt. 1217 beziehungsweise 617, je nach Zeitrechnung, war ein schwieriges Jahr für viele und natürlich wurde die Nachricht sehr betrübt und besorgt aufgenommen. Aber ebenso kamen bereits die ersten Bekundungen von Solidarität und Angebote, Hilfe zu leisten und die Not zu lindern. So sagten beispielweise die caressianische Diplomatin Lady Seraphine und die ebenso anwesende Provinzherrin aus Veilham, Lady Elisabeth Bardi, zu, umgehend ihre Herrin, Fürstin Sophie-Christine de Durée-Caresse zu informieren und nicht benötigte Wollstoffe oder gar Lederzelte in die Stadt zu schicken. Ebenso rührend wie hilfreich war das Angebot eines Heiler-Ordens aus den burgundisch-flandrischen Gebieten, eine nach dem dortigen Krieg nicht mehr benötigte Schwesternschaft nach Neu Freystadt zu verlegen. Burgund hat sich bereit erklärt, die übrig gebliebenen Schiffe Neu Freystadts auf Reede zu nehmen, durch den Winter zu bringen und beim Wiederauftakeln zu helfen. Und um das Quartett komplett zu machen darf berichtet werden, dass sich die erhabene Stadt Zazamanc aus dem Königreich Stauchen durch das Wort des Kalifé Alamut ibn Zirgan bereit erklärte, eine größere Lieferung von allerlei Obst und Zitrusfrüchten in die Stadt zu entsenden, damit dort Vorbeugung gegen den Ausbruch von allerlei Mangelkrankheiten getroffen werden kann.



Baron Ziridor von Thaluba de Firente, der erstmalig seit der Hochzeit in Begleitung seiner reizenden Gattin Baronin Mafisa von Thaluba de Firente bei dem Treffen zugegen war und für Neu Freystadt die Gespräche und - wo überhaupt nötig - die Verhandlungen führte, fiel dann natürlich auch ein Stein vom Herzen: “Ich hätte frühestens im neuen Jahr mit eindeutigen Zusagen gerechnet, weil der Winter meistens dem eigenen Land viel abverlangt. Aber es ist gut zu wissen, dass sich nun die seit mehreren Jahren gewachsenen Beziehungen zwischen unseren Ländern so positiv und unkompliziert auswirken. Ich bin mir sehr sicher, das wird im Freystädter Stadtrat gern gehört werden.”



Und so scheint es auch in der Tat gewesen zu sein. Der derzeitige Erste Stadtrat, Aelder Duncan Friedwart Gerolam, wurde auf dem großen Stapelmarkt Neu Freystadts gehört, wie er zu einem Teil der besorgten Bürger sprach: “Bürger! Mir zeigt das am Beispiel der Hanse, dass aus Handelsbeziehungen eben auch mehr entstehen kann. Ich hätte nicht damit gerechnet, nach nur einem Monat schon mehrere handfeste Hilfsangebote auf dem Tisch zu haben, die uns in dieser schwierigen Lage helfen werden. Wir tun gut daran, die ausgestreckte Hand dankend anzunehmen.”



In der Zwischenzeit ist man in Neu Freystadt bemüht, die Wasserstände in den überschwemmten Parzellen festzustellen, um überhaupt abschätzen zu können, welches Land wohl wieder trockengelegt werden kann, und welches man als verloren abschreiben muss. Gerade in den älteren, vorwiegend aus Holz gebauten Stadtteilen sind die Schäden teilweise immens, und von den sechs großen Brücken vom Ufer des Dhonov auf die große, bebaute Flussinsel haben gerade einmal zwei die Flut überstanden. In der Zwischenzeit berät der einstweilige Stadtrat beinahe täglich über die Lage und spricht den Bürgern, Armen und Familien von zugereisten Händlern viel Mut zu. So hat er beispielsweise ein sofort in Kraft getretenes Edikt erlassen, das dem Ausbreiten von Krankheiten und Rattenplagen vorbeugen soll. Ebenso gibt es Edikte, die Plünderern und Räubern das Leben und ihre Umtriebe schwer machen sollen und bei Bedarf auch rasch Teile der Bürgerschaft in eine Miliz überführen können, bis die Stadtgarde wieder voll hergestellt ist.



Alles in allem kehrt sicherlich sobald keine Normalität ein in der Stadt, aber man ist auf dem besten Wege dorthin, und jede Hilfe aus dem befreundeten Ausland ist sehr willkommen; egal ob im Winter oder Frühjahr...