10 September 2018

Erster Hansetag geht zu Ende

Am neunten Septembri 1218 ging im burgundischen Blankenberg der erste offizielle Hansetag der vor drei Jahren gegründeten Mittelländischen Hanse zu Ende. 

Der Anlass hätte würdiger nicht sein können. Zahlreiche Vertreter der Gründungsmitglieder der Hanse hatten sich neben anderen Gästen der Stände und der merkantilen Gilden zusammengefunden, um das im Jahe 1215 gelegte Fundament eines gemeinsamen Handelsbundes erneut zu bekräftigen und um wichtige Verordnungen und Beschlüsse zu erweitern. Geladen hatte das Königreich Burgund bereits im letzten Jahr anlässlich eines Empfangs im Königreich Stauchen, und nun war es soweit.

Zugegen waren nun unter anderem Vertreter des Königreichs Burgund, des Fürstentums Durée Caresse, des Fürstentums Zarorien, der Hanse von Lubeka, des Fürstentums Aranien, des Fürstentums Trigardon sowie des Herzogtums Sachsen. Hinzu kamen verschiedene Gäste, die für ihre Gilden, Zünfte und Städte ein Beiwohn- und Hörrecht erhalten hatten, um sich ein Bild von den Absichten der Hanse zu machen. Man muss allerdings auch erwähnen, dass viele andere Vertreter übriger Mitgliedsländer und Organisationen diesem Hansetag trotz mehrfacher Einladung ferngeblieben waren, vermutlich, weil sie durch Krieg oder andere unbillige Ereignisse ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen schenken mussten. Zumindest hoffte man, dass dies so sei.

Der Senat der Hanse konstituierte sich nun zum ersten Male und gab sich, so hört man, im Sinne der Gründungsurkunde von Fryeburg seine erste Geschäfts- und Hanseordnung. Diese beinhaltet nun künftig Artikel wie die Aufnahme neuer Mitglieder in die Hanse, die Ausgestaltung der Arbeit der sogenannten Muntskammer, des wichtigsten künftigen Beschlussgremiums, der Ausführung eines Anhör- und Schlichtungsverfahrens, des Ausschlusses bestehender Mitgliedsländer sowie der Ausrichtung künftiger Hansetage und Arbeitstreffen.

Im Anschluss an die Verabschiedung dieser Hanseordnung wählte der Senat dann die obersten Verwaltungsämter der Mittelländischen Hanse, den Obmann und seine zwei Witten. Die Wahl des Obmanns fiel dabei auf Baron Ziridor von Thaluba de Firente, der auch schon für den lubekanischen Städtebund das Senatorenamt bekleidet. Die Wahl der beiden Witten fiel sodann auf Herzog Christian von Blankenberg aus dem Königreich Burgund und Reichsgraf Sieghard von Zaro aus dem Fürstentum Zarorien, beide ebenfalls schon lange im Amte des Senators. Die Ämter wurden jeweils auf zwei Jahre gewählt, und dann hieß es an die Arbeit.

Der Senat hatte nämlich auch bereits vor, mehrere Beschlüsse zu fassen, unter anderem betreffend der Sicherheit auf Hansestraßen und darüber hinaus, betreffend eines gemeinsamen Hansewappens, ebenso ein gemeinsames Kartenwerks, einer gemeinsamen Währungsverrechnung und einer abgestimmten Gewichts- und Maßeordnung und schlussendlich auch bezüglich der Festschreibung von Regularien für neue Mitglieder. Mit Abschluss dieses Bündels sah man sich auf gutem Weg, so heißt es, und die Senatoren nahmen alsdann auch an den gebotenen Festivitäten des Hansetages teil.

Neben all den Konsultationen und Vertragsabschlüssen gab es nämlich auch viel Kurzweil und Gaumengenuss höchster Güte. Auf der einen Seite lockten immer wieder Tanz und gesellige Spiele, wie etwa das berüchtigte "Karavellen versenken", während auf der anderen Seite zu Krustenbraten, Knödeln, gesüßten Milchbrötchen und Apfelschmaus geladen wurde. Ein wahrliches Wunder, dass die Senatoren da tatsächlich zu ihren Besprechungen gekommen waren.